Initiative für bessere Radwege in Aachen
Aachener Aktivistinnen und Aktivisten von ADFC, Greenpeace, Radentscheid Aachen, VCD und dem Runden Tisch Klimanotstand zeigten, wie es geht und richteten einen temporären Radweg auf der Jülicher Straße ein.
Immer mehr Menschen nutzen das Fahrrad, und schützen damit ihre eigene Gesundheit und das Klima. Ein Blick auf Aachens Straßen zeigt, dass dies auch in unserer Stadt so ist. Doch wie in anderen deutschen Großstädten fehlt es auch in Aachen an Platz für Fahrradfahrende und Fußgänger*innen. Die neuen Abstandsregeln gegen Corona unterstreichen das.
Daher verteilen Städte auf allen Kontinenten ihren Straßenraum neu. Zuletzt erklärte Brüssel seine Innenstadt zur Tempo-20-Zone, in der Fußgänger*innen und Radfahrende den Vortritt haben. Von Wien über Mailand bis Madrid, von Bogota über New York werden rasch Radwege eingerichtet, damit sich Menschen in sicherem Abstand bewegen können. Rechtlich ist das auch in Deutschland leicht möglich. In Deutschland hat bisher Berlin Autospuren in Radspuren umgewandelt, in sogenannte Pop-Up-Radwege. „Die rechtlichen Möglichkeiten, sichere Radwege in wenigen Tagen einzurichten, sind in der Straßenverkehrsordnung vorhanden“, sagt Jan van den Hurk, Sprecher des Radentscheid Aachen.
Am Samstag, 23. Mai, verdeutlichten Initiativen in vielen Städten, wie das gelingen und aussehen kann, und zeigten damit, wie pandemiesichere Infrastruktur aussehen könnte: „Die Lockerungen des Lockdown bedeuten auch, dass wieder mehr Menschen unterwegs sind. Sie brauchen eine entsprechende Infrastruktur, die sie die Abstandregeln einhalten lässt“, sagt Andreas Schulze, Ansprechpartner Mobilität bei Greenpeace Aachen.
Greenpeace-Gruppen wurden an diesem Aktionstag in 38 deutschen Städten aktiv, in Aachen richteten mehrere Initiativen gemeinsam von 11 bis 13 Uhr einen Pop-Up-Radweg ein. Dabei wurde die rechte Spur der mehrspurigen Jülicher Straße stadteinwärts von Pass- bis Robensstrasse mit Pylonen abgetrennt, mit Piktogrammen gekennzeichnet und für Radfahrende geöffnet.
Weitere Informationen zu Pop-Up Radwegen findet ihr in der Greenpeace-Kurzexpertise „Städtische Mobilität nach Corona: Auto-Kollaps oder Fahrrad-Boom“ unter greenpeace.de sowie unter https://www.mobycon.nl/nieuws/handbuch-radverkehrsanlagen/.