Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Philipp,
Sehr geehrte Damen und Herren,

wie wir aus der Lokalpresse erfahren mussten, wurde am vergangenen Dienstag an der Einmündung Bleiberger Straße/Vaalser Straße ein Unfall durch ein regelwidriges Linksabbiegen verursacht. Es handelt sich dabei um einen besonders dramatischen Fall von motorisierter Gewalt*, der einen schwerverletzten Radfahrer zur Folge hatte.

Mit der Sicherheit von Fuß- und Radverkehr steht auch deren Attraktivität auf dem Spiel. Die Unfallstelle ist bei Radfahrer*innen als besonders kritische Stelle mit teilweise schlechten Sichtbeziehungen bekannt und muss mit äußerster Vorsicht und Aufmerksamkeit für abbiegende Kraftfahrzeuge befahren werden. Wir fordern daher die Stadt
Aachen auf, unverzüglich geeignete Sofortmaßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit im Einmündungsbereich deutlich zu verbessern.

Angesichts der Situation vor Ort schlagen wir folgende Maßnahmen vor:

  1. Einrichtung einer Fahrbahntrennung auf der Vaalser Straße im Einmündungsbereich, um ein regelwidriges Linksabbiegen in die Bleiberger Straße zu unterbinden.
  2. Umgestaltung des Einmündungsbereichs zu einer Gehwegüberfahrt durch Aufpflasterung von Geh- und Radweg, um die Geschwindigkeit des abbiegenden Kfz-Verkehrs zu drosseln.
  3. Analoge Maßnahmen im Einmündungsbereich Bleiberger Straße/Junkerstraße.

Für Rückfragen und weiterführende Gespräche stehen wir Ihnen
selbstverständlich zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Almuth Schauber, Dr. Jan van den Hurk, Relindis Becker, Steffen van Bergerem, Claudius Wettstein
(Radentscheid Aachen)

Marvin Krings
(ADFC Aachen)

Ralf Oswald
(VCD Aachen-Düren)

*Der Begriff motorisierte Gewalt wurde vor wenigen Jahren geprägt und hat sich seitdem als Überschrift für die negativen Begleiterscheinungen des allgegenwärtigen Autoverkehrs etabliert. Dieser Überschrift bildet gewissermaßen eine Klammer für verschiedenste Formen von Gewalt, die durch die Autonutzung zu allermeist unbewusst ausgelöst werden. Dazu
gehören beispielsweise die Bedrohung lebenswerter Stadtstrukturen, Erkrankungen durch Umweltverschmutzung und Lärm, Angst im Straßenverkehr und natürlich auch die Verletzungen und Tode bei Verkehrsunfällen. Mit dem Begriff wird auch die Gefährdung durch das Missverhältnis zwischen relativ schweren und schnellen Fahrzeugen einerseits sowie allen
ungeschützen Teilnehmer*innen im Fuß- und Radverkehr andererseits beschrieben.