Viele Städte ermöglichen so sicheren Radverkehr in Corona-Zeiten. Genügend Abstand voneinander und sichere Fahrmöglichkeiten sind wichtig. Mobil bleiben für die wichtigsten Wege.

Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Vorschläge: Mobilität ist in Zeiten von Corona ein wichtiges Thema. Wie komme ich für die nötigsten Wege von A nach B? Besonders, wenn ich den ÖPNV meiden und mich auch nicht für jede Fahrt ins – vielleicht nicht vorhandene – Auto setzen möchte? Das Rad ist eine gute Alternative für viele Menschen.

Temporär Verkehr anders regeln
In Bogotá, New York und jetzt auch in Berlin sind in den vergangenen Tagen im Rahmen der Corona-Vorsorge an Hauptverkehrsstraßen so genannte „Pop-Up“-Radwege ausgewiesen worden. Das heißt, an zweispurigen Straßen werden je eine Spur für Radverkehr und eine für Kfz-Verkehr ausgewiesen. Eine solche temporäre Umwidmung wünschen sich die Aktiven des Radentscheid auch für Aachen:

Rad für viele derzeit eine Alternative
„Der Radentscheid fordert in seinen Zielen geschützte und ausreichend breite Radwege und Radfahrstreifen. Derzeit steigen viele Ungeübte und Vorsichtige aus den oben genannten Gründen aufs Rad um. Ihnen kann man durch temporär neue Markierungen mehr Sicherheit geben. So kann diese neue Art der Infrastruktur ausprobiert und gleichzeitig den Menschen ein sicheres Vorankommen ermöglicht werden“, so die Radentscheid-Aktiven.

Einfache Umsetzung
„Pop-Up“-Radwege sind zügig umsetzbar mit gelben Klebestreifen und Warnbarken. In Berlin geschah das auf den ersten Straßen in Kreuzberg-Friedrichshain binnen weniger als einer Woche. Das Vorhaben soll demnächst im gesamten Bezirk und schließlich stadtweit umgesetzt werden. Mit diesen Maßnahmen reagiert die Stadt auf den derzeitigen Anstieg im Radverkehr bei gleichzeitigem Rückgang des Autoverkehrs.

Die Vorteile auf einen Blick:

  • Menschen müssen gerade in Zeiten wie diesen sichere Verkehrsmittel nutzen können.
  • Radfahren ist zur Gesunderhaltung gerade in Corona-Zeiten allgemein empfohlen.
  • Wer Rad fährt, fährt nicht ÖPNV. Das macht die Situation in Aachener Bussen sicherer gegen Ansteckung.
  • Radfahren ist jetzt sicherer – wenn der Platz ausgewiesen wird. Und jetzt ist der Platz da. Jetzt trauen sich mehr Leute, weil weniger Autos unterwegs sind.
  • Mobilität ist lebensnotwendig. Vor allem, weil die derzeitigen Schutzmaßnahmen voraussichtlich sehr lange, mindestens bis in den Sommer dauern werden. Das ist gleichzeitig die ideale Zeit zum Radfahren, auch für Ungeübte und besonders Vorsichtige.

Eine zeitweilige Umwidmung zweispuriger Straßen per Pop-Up in eigene Rad- und Kfz-Spuren hilft, eine Ahnung davon zu bekommen, wie Aachen nach der Umsetzung der Kriterien des Radentscheid aussehen könnte.

Symbolfoto: Jan Gäbler, ADFC Braunschweig